Pressemitteilung zur
Sicherheitskonferenz am 17.07.2012 in Berlin
Die Fanhilfe Hannover warnt anlässlich der
Sicherheitskonferenz am 17.07.2012 in Berlin vor einem unverhältnismäßigen
Eingriff in Bürgerrechte und einer unsachlich geführten Kampagne gegen
Fußballfans.
Ein Anstieg von Gewalt in Fußballstadien, sowie auf den An- und Abreisewegen besteht nicht und geht auch nicht aus dem letzten Bericht der ZIS (Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei) hervor.
Aus den letzten drei Jahresberichten der ZIS, ist sogar ein deutlicher Rückgang sicherheitsbeeinträchtigender Ereignisse zu erkennen.
Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren sank von 6.030 (2008/09) über 6.043 (2009/10) auf 5.818 in der Saison 2010/11.
Die Zahl freiheitsentziehender Maßnahmen (strafprozessuale Festnahmen und polizeirechtliche Ingewahrsamnahmen) gegen Fußballfans sank von 9.174 (2008/09) über 6.784 (2009/10) auf 6.061 (2010/11).
Die Zahl der Einsatzstunden der Polizei sank von etwa 1,525 Millionen (2008/09) über 1,217 Millionen (2009/10) auf 1,122 Millionen (2010/11).
Die einzige Kennziffer, die einen Anstieg zu verzeichnen hatte, war die Zahl der Verletzten: sie stieg von 579 (2008/09) über 784 (2009/10) auf 846 (2010/11). Hierzu ist aber anzumerken, dass die polizeiliche Statistik leider nicht einzeln aufführt, wie viel dieser Personen durch Polizeieinsätze verletzt wurden. Ein erheblicher Teil des Anstiegs der Verletztenzahlen dürfte auf den vermehrten Einsatz von neuartigen (sehr groß dimensionierten und weitreichenden) Reizstoffsprühgeräten zurückzuführen sein. Diese führten unter anderem am 23.10.2011 im Rahmen der Bundesligapartie Hannover 96 – FC Bayern München zu 36 Verletzten Fans während eines Polizeieinsatzes im Niedersachsenstadion.
Darüber hinaus ist die Zahl der Besucher von Erst- und Zweitligaspielen in den vergangenen zehn Jahren um ca. 6 Mio. pro Saison angestiegen. Gerade der Rückgang von Freiheitsentziehungsmaßnahmen durch die Polizei zeigt deutlich, dass keine steigende Gewaltbereitschaft besteht, sondern sicherheitsrelevante Ereignisse rückläufig sind. Dies gilt umso mehr, als in den vergangenen Jahren die Präsenz an Polizeikräften und Videokameras massiv verstärkt wurde. Die Anzeigehäufigkeit steigt somit auch ohne vermehrt auftretende Straffälligkeit.
Die Fanhilfe Hannover kritisiert zudem die Auswahl des Teilnehmerfelds der am kommenden Dienstag anberaumten Sicherheitskonferenz. Neben 54 Vertretern der Lizenzvereine aus den ersten drei Fußballligen, sowie Entscheidungsträgern aus Politik, DFB und DFL, sind keine Vertreter der bundesweit agierenden Fanverbände/Interessengemeinschaften der Fans eingeladen worden. Bereits zu Beginn des Jahres hatten zahlreiche Vertreter aus den entsprechenden Gremien die viel zitierte Kommunikationsbreitschaft im Rahmen des Fankongresses in Berlin vermissen lassen. Dennoch begrüßt die Fanhilfe Hannover die Entscheidung der Fanverbände ProFans, BAG, Unsere Kurve und der Interessengemeinschaft der Fananwälte, weiterhin Gesprächsbereitschaft zu singalisieren und im Anschluss der Sicherheitskonferenz in unmittelbarer Nähe eine Folgeveranstaltung abzuhalten, zu der alle Vertreter der Sicherheitskonferenz, sowie der Presse herzlich eingeladen sind. Die Fanhilfe Hannover sieht die Kommunikation miteinander, statt „übereinander“ als elementaren Bestandteil einer sachlichen Diskussionsbasis zwischen Fans und Verantwortlichen.
Ansprechpartner und eine gesonderte Pressemitteilung zu der Folgeveranstaltung am 17.07.2012 in Berlin entnehmen Sie dem Anhang (Verweis auf die Pressemitteilung von ProFans: Sicherheitsgipfel wieder ohne Fans - Fans aber weiter gesprächsbereit. Link )
Fanhilfe Hannover, 13.07.2012
Ein Anstieg von Gewalt in Fußballstadien, sowie auf den An- und Abreisewegen besteht nicht und geht auch nicht aus dem letzten Bericht der ZIS (Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei) hervor.
Aus den letzten drei Jahresberichten der ZIS, ist sogar ein deutlicher Rückgang sicherheitsbeeinträchtigender Ereignisse zu erkennen.
Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren sank von 6.030 (2008/09) über 6.043 (2009/10) auf 5.818 in der Saison 2010/11.
Die Zahl freiheitsentziehender Maßnahmen (strafprozessuale Festnahmen und polizeirechtliche Ingewahrsamnahmen) gegen Fußballfans sank von 9.174 (2008/09) über 6.784 (2009/10) auf 6.061 (2010/11).
Die Zahl der Einsatzstunden der Polizei sank von etwa 1,525 Millionen (2008/09) über 1,217 Millionen (2009/10) auf 1,122 Millionen (2010/11).
Die einzige Kennziffer, die einen Anstieg zu verzeichnen hatte, war die Zahl der Verletzten: sie stieg von 579 (2008/09) über 784 (2009/10) auf 846 (2010/11). Hierzu ist aber anzumerken, dass die polizeiliche Statistik leider nicht einzeln aufführt, wie viel dieser Personen durch Polizeieinsätze verletzt wurden. Ein erheblicher Teil des Anstiegs der Verletztenzahlen dürfte auf den vermehrten Einsatz von neuartigen (sehr groß dimensionierten und weitreichenden) Reizstoffsprühgeräten zurückzuführen sein. Diese führten unter anderem am 23.10.2011 im Rahmen der Bundesligapartie Hannover 96 – FC Bayern München zu 36 Verletzten Fans während eines Polizeieinsatzes im Niedersachsenstadion.
Darüber hinaus ist die Zahl der Besucher von Erst- und Zweitligaspielen in den vergangenen zehn Jahren um ca. 6 Mio. pro Saison angestiegen. Gerade der Rückgang von Freiheitsentziehungsmaßnahmen durch die Polizei zeigt deutlich, dass keine steigende Gewaltbereitschaft besteht, sondern sicherheitsrelevante Ereignisse rückläufig sind. Dies gilt umso mehr, als in den vergangenen Jahren die Präsenz an Polizeikräften und Videokameras massiv verstärkt wurde. Die Anzeigehäufigkeit steigt somit auch ohne vermehrt auftretende Straffälligkeit.
Die Fanhilfe Hannover kritisiert zudem die Auswahl des Teilnehmerfelds der am kommenden Dienstag anberaumten Sicherheitskonferenz. Neben 54 Vertretern der Lizenzvereine aus den ersten drei Fußballligen, sowie Entscheidungsträgern aus Politik, DFB und DFL, sind keine Vertreter der bundesweit agierenden Fanverbände/Interessengemeinschaften der Fans eingeladen worden. Bereits zu Beginn des Jahres hatten zahlreiche Vertreter aus den entsprechenden Gremien die viel zitierte Kommunikationsbreitschaft im Rahmen des Fankongresses in Berlin vermissen lassen. Dennoch begrüßt die Fanhilfe Hannover die Entscheidung der Fanverbände ProFans, BAG, Unsere Kurve und der Interessengemeinschaft der Fananwälte, weiterhin Gesprächsbereitschaft zu singalisieren und im Anschluss der Sicherheitskonferenz in unmittelbarer Nähe eine Folgeveranstaltung abzuhalten, zu der alle Vertreter der Sicherheitskonferenz, sowie der Presse herzlich eingeladen sind. Die Fanhilfe Hannover sieht die Kommunikation miteinander, statt „übereinander“ als elementaren Bestandteil einer sachlichen Diskussionsbasis zwischen Fans und Verantwortlichen.
Ansprechpartner und eine gesonderte Pressemitteilung zu der Folgeveranstaltung am 17.07.2012 in Berlin entnehmen Sie dem Anhang (Verweis auf die Pressemitteilung von ProFans: Sicherheitsgipfel wieder ohne Fans - Fans aber weiter gesprächsbereit. Link )
Fanhilfe Hannover, 13.07.2012