In den 86 Gerichtsverfahren betreffend der Tickets für das
Derby-Rückspiel im April diesen Jahres hat sich Hannover 96
entschlossen, sämtliche Kosten "ohne Übernahme von Rechtspflichten" zu
tragen.
Nachdem bereits in drei vorangegangenen Verfahren eine Entscheidung
zugunsten der klagenden AWDK-Inhaber gefällt worden war, erklärte sich
Hannover 96 endlich bereit, die Kosten freiwillig zu übernehmen.
"Es freut uns, dass Hannover 96 und die mandatierten Anwälte endlich
einsehen, dass hier keine Chance auf einen Erfolg besteht. Allerdings
sind wir weiterhin enttäuscht, dass es überhaupt zu einem Rechtsstreit
zwischen Fans und Vereinsführung kommen musste.", sagt Florian Meyer von
der Fanhilfe Hannover.
Hannover 96 hatte sich gegenüber ca. 250 Auswärtsdauerkartenbesitzern
vertragsbrüchig gezeigt und Fans die Herausgabe der Tickets zum
Punktspiel beim jetzigen Zweitligisten Eintracht Braunschweig
verweigert. Knapp 100 Personen sind hiergegen juristisch vorgegangen.
Die Fanhilfe bemängelt weiterhin die intransparente und vorallem
unprofessionelle Vorgehensweise der Vereinsführung von Hannover 96.
"Viele Probleme zwischen der aktiven Fanszene und der Vereinsführung
hätten mit sehr großer Wahrscheinlichkeit keinen Bestand, hätte man
seitens des Vereins etwas bedachter reagiert.", fährt Meyer fort. Bis
heute hat Hannover 96 sich nicht öffentlich für das rechtswidrige
Verhalten gegenüber seinen betroffenen Anhängern entschuldigt. Dieses
führte unter anderem zu einer Zuspitzung des Konflikts zwischen dem
Verein und seinen Fans. Die organisierten Anhänger befinden sich in
dieser Saison weiterhin in einem Stimmungsboykott. Spätestens mit der
nun beschlossenen Kostenübernahme, die einem Schuldanerkenntnis gleicht,
wäre eine Entschuldigung richtig und wichtig für das Verhältnis
zwischen Fans und Verein.