Wie heute bekannt wurde hat Hannover 96 seinen Fans nach Anmeldung einiger Spruchbänder untersagt, diese im Stadion während des Heimspiels gegen die TSG Hoffenheim zu präsentieren. Begründet wurde dieses Verbot seitens des Vereins damit, dass es sich bei der Kritik an Viagogo* um Kritik an einem Partner von 96 handelt.
Die entscheidenden Gremien innerhalb des Vereins offenbarten damit erneut ihr scheinbar sehr begrenztes Verständnis von freier Meinungsäußerung und Demokratie. Die Fanhilfe Hannover kritisiert diese Haltung scharf.
„Wir sprechen hier klar von Zensur. Weder vom Tonfall, noch vom Inhalt geben die vorgeschlagenen Spruchbänder Anlass zu einem Verbot. Grundsätzlich zeigt dieses Beispiel aber leider sehr schön, welchen Nachteil Fans mittlerweile durch die Genehmigung von Spruchbändern erfahren. Spruchbänder sind Mittel der freien Meinungsäußerung. Sollten auf diesen strafrechtlich relevante Aussagen getroffen werden, können diese im Nachhinein verfolgt werden. Vorherige Anmeldepflicht ist somit eine unzulässige Vorzensur und führt zur Einschränkung der Meinungsfreiheit, da auch nicht strafrechtlich relevante Aussagen verboten werden.“ sagte Florian Meyer, Sprecher der Fanhilfe Hannover.
Die Fanhilfe Hannover ermahnt die Verantwortlichen gerade in der derartigen Situation mit dem notwendigen Feingefühl den Fans gegenüber zu treten.
„Es wäre für mich keine große Überraschung, wenn Teile der Fans durch das derzeitige Verhalten des Vereins in Form von Zensur und Kollektivstrafen ihre bisher gezeigte Dialogbereitschaft einstellen würden.“ fuhr Meyer fort.
Fanhilfe Hannover, 22.01.2013