Identisch zum 14.06.2017 fanden am heutigen Mittwoch, den
11.04.2018, erneut Hausdurchsuchungen bei vermeintlichen Mitgliedern der
Ultragruppe „Rising Boys Hannover“ (kurz RBH) statt.
Wie auch in der ersten Welle der Hausdurchsuchungen im Jahr
2017, gehört, nach Erkenntnissen der Fanhilfe Hannover, ein Großteil der
betroffenen Personen erneut nicht der Ultra-Gruppe RBH an.
Da nach bisheriger Aktenlage keine Täter seitens der Polizei
ermittelt werden konnten, stellt sich auch hier die Frage nach Sinn, Zweck und
Verhältnismäßigkeit dieser Aktion.
Allem Anschein nach versucht die Bundespolizei in diesem
Kontext dem durch sich selbst erzeugten Ermittlungsdruck, infolge des
medienwirksamen Auftretens, gerecht zu werden. Dieses alles ohne Rücksicht auf
die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme und dem Schutze unbescholtener Bürger.
„Es ist mittlerweile nicht unüblich, dass die
Ermittlungsbehörden in Niedersachsen mit Kanonen auf Spatzen schießen. Den
meisten Betroffenen bleibt lediglich die spätere Gewissheit als unschuldiger Bürger
Opfer einer solchen Maßnahme geworden zu sein, was das Gericht später auch
feststellen wird. Eine Entschuldigung oder gar eine Wiedergutmachung der
Ermittlungsbehörden für ihre Fehleinschätzung findet in keinem einzigen Fall
statt.“, gibt ein Sprecher der Fanhilfe Hannover zu bedenken.
„Wir würden es sehr begrüßen, wenn Journalisten wie Britta
Mahrholz und Tobias Morchner nicht nur als Erstes in der lokalen Presse über
die Maßnahmen berichten würden, sondern auch die Endergebnisse der Ermittlungen
in selbigen Umfang ans Tageslicht bringen würden. Dass hier ein starkes
Ungleichgewicht zwischen der Anzahl von vermeintlichen Tatverdächtigen und den
tatsächlich erfolgten Verurteilungen seit Jahren vorherrscht, ist mehr als
offensichtlich.“, fährt dieser fort.
Die Fanhilfe Hannover rät auch bei dieser Maßnahme allen
Betroffenen einen Rechtsbeistand zu konsultieren. Zudem wird die Fanhilfe
juristisch den Tatbestand der Verfolgung Unschuldiger prüfen und gegebenenfalls
zur Anzeige bringen.