Entgegen
der Darstellung der Polizeidirektion Mönchengladbach hat es am Bahnhof
Mönchengladbach-Lürrip keine verabredete Drittortauseinandersetzung
gegeben. Anwesende 96-Fans berichteten übereinstimmend, sie seien von
den Ereignissen überrascht worden.
Bei Eintreffen der Polizei war die Situation ruhig und es bestand keine
Gefahr einer Auseinandersetzung mit anderen Fans oder der Polizei. Die
Einsatzkräfte selbst konnten den Hergang zu diesem Zeitpunkt nicht
nachvollziehen, trotzdem wurden sämtliche im Zug befindlichen 96-Fans
festgehalten und zurück nach Hannover geschickt. Die Verhältnismäßigkeit
dieser Maßnahme ist insofern fraglich, als dass ein Transport der
weiterhin ruhigen 96-Fans ins acht Kilometer entfernte Stadion zum
Beispiel mit Shuttlebussen möglich gewesen wäre. Stattdessen luden sich
die Beamten die Aufgabe auf, über 200 Personen einzeln zu kontrollieren
und zu durchsuchen, so wie sie über mehrere Stunden auf einem Parkplatz
festzuhalten. Der Begriff der Sippenhaft ist hier wohl angebracht und
die polizeikritische Einstellung vieler Fans dürfte sich erneut
verfestigt haben.
Für alle Betroffenen werden wir in der nächsten Woche Formulare zur
Abfrage des Verfahrensstandes und zur Datenlöschung zur Verfügung
stellen. Zur Zeit haben wir keine Informationen darüber, ob
Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Wir gehen jedoch davon aus,
dass, wie auch schon in der causa "Achim", alle eventuell eingeleiteten
Verfahren eingestellt werden.
Erfreut möchten wir uns auf diesem Wege über die Reaktion von Hannover
96 zeigen, die nach dem Einholen von Informationen vor Ort relativ
zeitnah Falschmeldungen entgegenwirkten und somit zu einer
differenzierten Berichterstattung in Teilen der Medien beitragen
konnten.