Mittwoch, 12. Dezember 2012

Demonstration vor Leverkusenspiel voller Erfolg

Am Sonntag, den 09.12.2012, demonstrierten vor der Partie Hannover 96 gegen Bayer 04 Leverkusen die Fanszenen beider Vereine gemeinsam gegen das DFL-Papier. Es nahmen etwa 1.300 Fans an der Demonstration teil, darunter ca. 300 aus Leverkusen.

Die Demonstration stellte den vorläufigen "Höhepunkt" der Protestaktion 12:12 dar. Diese richtet sich gegen das heute zur Abstimmung stehende DFL-Papier "Sicheres Stadionerlebnis". Hauptkritikpunkte der Fans an den Anträgen sind Kollektivstrafen, Möglichkeit der Vollkontrolle und die etwaige "Neubewertung" (Verlängerung) der Stadionverbotsdauer. Bei den Stadionverboten steht zudem die Aussprechung ohne rechtskräftige Verurteilung in der Kritik.

Es ist als Erfolg der bundesweiten Fanproteste zu verzeichnen, dass die zweite Version des DFL-Papiers deutlich in ihrer Formulierung entschärft wurde. Gleichzeitig macht die nun bestehende sehr schwammige Artikulation ein genaues Abschätzen der Pläne schwierig, da zu viele Grauzonen und Interpretationsspielräume gelassen werden.

Eine Bildergalerie der Demonstration findet ihr hier:










Freitag, 30. November 2012

Pressemitteilung

Pressemitteilung der Fanhilfe Hannover zum Spitzentreffen am 03.12.2012


Erneut muss die Fanhilfe Hannover feststellen, dass der viel zitierte Dialog mit den Fanvertretern nicht stattfindet. Im Rahmen des Vorbereitungstreffens am kommenden Montag in Hannover zur Abstimmung über das Maßnahmenpaket „Sicheres Stadionerlebnis“ am 12.12.2012 sind erneut keine Fanvertreter eingeladen worden.
Stattdessen sprechen Vertreter aus DFB/DFL und Politik unter Ausschluss der Fanprojekte, Fanbeauftragten und Fanorganisationen über das geplante Maßnahmenpaket.

„Der Eindruck, man wolle lieber weiterhin über die Fans als mit ihnen sprechen, scheint sich leider zu bestätigen. Andernfalls würde man tatsächlich einen lösungsorientierten Dialog mit den Vertretern der bundesweiten Fanorganisationen führen. Ein von ‚Oben‘ herab geschaffenes Maßnahmenpaket ohne Einbeziehung der Betroffenen kann eigentlich nur ein Eigentor werden. Zumal die Grundlagen für ein derartiges Maßnahmenpaket gänzlich fehlen“ so Florian Meyer der Fanhilfe Hannover.

Die Fanhilfe Hannover kritisiert mit aller Deutlichkeit den Versuch der Politik, von anderen Themenfeldern abzulenken und den beginnenden Wahlkampf innenpolitisch zu nutzen, um Pluspunkte für die anstehenden Wahlen zu sammeln.

„Wir leben in einem Rechtsstaat. Es wäre ein unverantwortlicher Schritt der Politik, die Sportsgerichtbarkeit zu erweitern und private Institutionen wie der DFL und dem DFB mit der Entscheidung über Recht und Unrecht zu betrauen!“ so Florian Meyer weiter.

Eine punktuelle Verbesserung der Bedingungen in den sicheren Stadien der Bundesligen kann und darf nicht unsachlich durch puren Aktionismus erfolgen. Dieses Vorgehen ist weder zielführend, noch im Sinne der Fans, die zahlreich Wochenende für Wochenende die Stadien besuchen.
Dass die Fans sich bereits derzeit sicher fühlen, bestätigt unter anderem auch die Initiative www.ich-fuehl-mich-sicher.de. Ihr haben sich bereits mehrere zehntausend Fans angeschlossen.

Fanhilfe Hannover


Hannover, 30.11.2012

Montag, 19. November 2012

Pressemitteilung



Die Fanhilfe Hannover kritisiert auch in diesem Jahr den ZIS Jahresbericht aufgrund mangelnder Aussagekraft und Transparenz.


„Dass eine erhöhte Überwachung eine steigende Anzahl von eingeleiteten Ermittlungsverfahren mit sich bringt, ist wenig überraschend. Eine aussagekräftige Zahl der tatsächlich rechtskräftig festgestellten Straftaten bleibt der ZIS Jahresbericht leider erneut schuldig.“ so Florian Meyer der Fanhilfe Hannover.


Des Weiteren bemängelt die Fanhilfe Hannover die mangelnde Transparenz und Selbstreflektion der Polizei innerhalb des Jahresberichts. Alleine beim Bundesligaspiel Hannover 96 gegen den FC Bayern München wurden 36 Personen nachweislich durch einen misslungenen Polizeieinsatz mit Pfefferspray verletzt. Auch diese Opfer tauchen beispielsweise im Jahresbericht der ZIS auf, suggerieren aber dem Betrachter, sie sein durch Fehlverhalten von Zuschauern verletzt worden. Weitere identisch gelagerte Vorfälle fallen ebenfalls in die Verletztenzahlen.
„Auch wenn jeder der Verletzten im Rahmen eines Fußballspiels ein Verletzter zu viel ist, sollte bei 1.142 Betroffenen unter über 18,5 Millionen Besuchern alleine in den ersten beiden Spielklassen Sachlichkeit statt Populismus herrschen, um die Zahl der Verletzten möglichst zu verringern.


Nach Angaben des Bayrischen Roten Kreuz sind im Rahmen des Münchner Oktoberfestes 2012 bei nur 6,4 Millionen Besuchern 827 behandelt worden. Dennoch würde hier niemand auf die Idee kommen eine Datei „Gewalttäter Wiesn“ oder ein Maßkrugverbot zu fordern.“ so Meyer weiter.

 

Fanhilfe Hannover 19.11.2012

Mittwoch, 7. November 2012

Pressemitteilung


Fanhilfe Hannover begrüßt Haltung von Hannover 96 zu Sicherheitspapier


Die Fanhilfe Hannover begrüßt die Haltung von Hannover 96 zu dem derzeit diskutierten Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL.

In einem Treffen zwischen Vereinsführung und Fanvertretern am 30.10.2012 bestätigte die Vereinsführung die Ablehnung der gesamten Fanszene von Hannover 96 gegenüber dem geplanten Konzeptpapier.


Im Falle einer Abstimmung am 12.Dezember würde Hannover 96 klar gegen das geplante Maßnahmenpaket stimmen. Die Gründe hierfür sind vielfältig und decken sich überwiegend mit denen der Fanvertreter. (Stellungnahme Hannover 96 zum DFL Papier im Anhang) Hauptablehnungsgrund sind dabei die fehlenden Grundlagen für eine Verschärfung der Maßnahmen und eine Unverhältnismäßigkeit der geplanten Maßnahmen. Laut Statistik der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei) sind die Zahlen von sicherheitsrelevanten Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen, sowie die Zahlen von eingeleiteten Ermittlungsverfahren infolge von Straftaten in den vergangenen Spielzeiten rückläufig.

„Auch die weiterhin steigenden Zuschauerzahlen in den vergangenen Spielzeiten zeigen deutlich, dass der Stadionbesuch sicher ist und von den Besuchern auch so wahrgenommen wird.“ so Florian Meyer der Fanhilfe Hannover. „Wir freuen uns sehr, dass Hannover 96 als Verein hinter seinen Fans steht und sich nicht von einer unsachlich geführten Diskussion in den Medien beeinflussen lässt. Es gilt hier Faninteressen zu wahren und nicht Wahlkampf der Innenminister auf dem Rücken von tausenden Fans zu betreiben.“ so Meyer weiter.


Fanhilfe Hannover, 06.11.2012

Sonntag, 21. Oktober 2012

Pressemitteilung


Die Fanhilfe Hannover zum Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL:


Seit einigen Tagen befindet sich ein Strategiepapier der DFL im Umlauf, indem neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Straftaten im Umfeld von Fußballveranstaltungen und zur Verbesserung der Sicherheitslage erläutert sind, obwohl die Anzahl der Vorfälle und Straftaten statistisch gesehen rückläufig ist.

Nach der Sicherheitskonferenz in Berlin (17.07.) sowie dem Spitzentreffen zwischen DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball mit der Innenministerkonferenz (23.07.) in Berlin wurde am 22.08. innerhalb der DFL eine „Kommission Sicherheit“ unter Ausschluss von Fanbeauftragten, Fanprojekten oder Fanvertretern gegründet.
Deren Ergebnis war, nach nur vier Wochen Arbeit, das 32-seitige Maßnahmenpaket „Sicheres Stadionerlebnis“. Im weiteren Vorgehen der DFL soll den Vereinen bis 22.10. die Möglichkeit der Stellungnahme für eventuelle Änderungen eingeräumt werden. Am 12.12. soll das Maßnahmenpapier seitens der DFL-Mitgliederversammlung beschlossen werden. Die Maßnahmen sollen zur Beginn der Saison 2013/2014 als Bestandteil der Lizenzvereinbarungen in Kraft treten.

Inhaltlich werden verschiedene Sicherheitsmaßnahmen in sechs Kategorien unterschieden.
So soll ein Ausbau der Kontrollsysteme (u.a. an den Stadioneingängen), eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien sowie verschiedene Forderungen an Dritte (u.a. die vermehrte Weitergabe von persönlichen Daten der Polizei an die Vereine).
Im Kern ist die Einrichtung eines sogenannten Fankodex geplant, dessen Mindeststandards die DFL definiert und vorgibt. Dieser Kodex soll an das Lizenzierungsverfahren der Vereine gebunden werden und Fanclubs, die einen solchen Kodex nicht unterzeichnen, sollen durch Entzug sogenannter "Fanprivilegien" (z.B. Mitbringen von Fanmaterial und Zaunfahnen, keine Berücksichtigung beim Verkauf von Tickets usw.) sanktioniert werden.
Verstöße gegen den Kodex sollen demnach stärker in Maßnahmen gegen den Täter und Einzelpersonen münden, die anderen Fanclubs eines Vereins aber gleichzeitig in eine Art Sippenhaft nehmen. Ebenso ist der Erhalt der Stehplätze kein "unveränderlicher Besitzstand" mehr.

Wir gehen davon aus, dass eine Umsetzung des Papiers das Ende der von uns allen geschätzten Fankultur bedeutet!

Eine Umsetzung des derzeit vorliegenden Papiers mit allen seinen Maßnahmen würde das Ende der allseits geschätzten deutschen Fankultur haben.

Die Fanhilfe wertet dieses Vorgehen seitens der DFL als einen Angriff auf die derzeit bestehende Fankultur.

Auf den ersten Blick positive Veränderungen, wie z.B. eine bessere Ordnerschulung, der deeskalierende Einsatz von Gästeordnern oder des Gästestadionsprechers bei Auswärtsspielen geraten in Gefahr, im Zuge der geplanten Maßnahmen unterzugehen.

Die Fanhilfe Hannover lehnt das vorliegende Strategiepapier vollständig ab. Der Plan, die Sicherheit in deutschen Stadien zu verbessern, wird mit den geplanten Veränderungen auf dem Rücken tausender Fußballfans ausgetragen, denen eine unzumutbare Angst- und Gefahrsituation im Umfeld von Fußballspielen suggeriert wird, um Persönlichkeits- und Grund rechte erheblich einzuschneiden.

Zudem unterstützt die Fanhilfe das heute von den Fanvertretern unterzeichnete und überreichte Schreiben an die Vereinsführung (siehe Anhang). Detailierte Ausführungen und Begründungen zu der Ablehnung entnehmen Sie bitte diesem Schreiben.

Die Fanszene erhofft sich durch dieses Schreiben in dem viel zitierten Dialog ernstgenommen zu werden und gemäß Ihrer Interessenlage durch den Verein gegenüber der DFL vertreten zu werden.

Also Musterbeispiel wäre ein deckungsgleiches Verhalten mit jenem der Vereinsführung von Union Berlin wünschenswert.

Freitag, 7. September 2012

Nachtrag zur Pressemitteilung

Das Interesse der Fanhilfe Hannover besteht darin, Fans und Faninteressen zu stärken und zu vereinen.
Uns liegt es fern, einen Wettbewerb innerhalb der Fanszene "96-Fans verklagen 96-Fans!" voran zutreiben.

Wir haben die öffentliche Stellungnahme des Promifanclubs "Rote Reihe e.V." zu Kenntnis genommen.

Quelle: http://www.rote-reihe-96.de/?p=562

Wir stellen im Interesse beider Seiten fest, dass die Rote Reihe e.V. unter anderem auch bei der Namensfindung an der gleichnamigen "geschichtsträchtigen" Straße (u.a. Wohnsitz von Fritz Haarmann) orientiert hat.

Quellen:

http://web.archive.org/web/20071117013131/http://www.rote-reihe-96.de

http://web.archive.org/web/20060709003700/http://www.rote-reihe-96.de/dsdc.html

Ein explizite Bennenung nach der Roten Reihe 8 (dem Wohnsitz von Fritz Haarmann) liegt dabei nicht vor.


Die Pressemitteilung wurde dahingehend entsprechend abgeändert

Fanhilfe Hannover, 07.09.2012

Mittwoch, 5. September 2012

Pressemitteilung

Fanhilfe Hannover besorgt

Die Fanhilfe Hannover betrachtet mit Sorge die aktuelle Entwicklung.



Befeuert durch Aussagen von Herrn Kind wird öffentlichkeitswirksam über mutmaßliche Probleme innerhalb der Fanszene von Hannover 96 diskutiert. Die Fanhilfe Hannover stellt dazu fest, dass die aktuelle Diskussion weder sachlich geführt, noch produktiv für das Verhältnis zwischen dem Verein und seinen Anhängern ist.


Viel mehr entsteht durch die medienwirksam in Szene gesetzte Debatte der Eindruck, dass die Verantwortlichen von Hannover 96 der aktuellen Diskussion im Nachgang des Sicherheitsgipfels des DFB zusätzlichen Auftrieb verleihen wollen. Eine sterile Fankurve scheint dabei das erklärte Ziel zu sein.

Darüber hinaus stellt die Fanhilfe Hannover fest, dass die in der 35. Kalenderwoche diskutierte Stabfahne mit der Abbildung des Konterfeis von Fritz Haarmann bereits seit 2008 in der Fankurve geschwenkt wird. In diesem Fall drängt sich ebenfalls der Eindruck auf, dass hier lediglich öffentlichkeitswirksam Stimmungsmache betrieben werden soll.
Die Fanhilfe Hannover bedauert dabei zutiefst, dass Herr Kind, der sogar Ehrenmitglied im 96-Promifanclub „Rote Reihe“ ist (benannt nach der Roten Reihe, u.a. dem Wohnsitz von Fritz Haarmann), die selbstpraktizierte Identifikation mit der Stadtgeschichte den Fans des Bundesligisten nicht zugesteht.
Dabei wird der Mythos um Fritz Haarmann sogar vom Tourismusbüro der Landeshauptstadt Hannover als Attraktion vermarktet.

Weiter stellt die Fanhilfe Hannover fest, dass es Herrn Kind selbstverständlich freisteht, Gesänge, die aus der Kurve kommen zu bewerten. Und diese in ihrer Wortwahl bzw. Intention abzulehnen. Dabei darf allerdings nicht in Vergessenheit geraten, dass solche Ausdrucksweisen weder neu sind noch sonderlich überraschend bei bestimmten Spielen auftreten. Als langjähriger Präsident eines Fußballvereins kann die Überraschung darüber also nur geheuchelt sein. Zumal die Verwendung des Ausdrucks „Arschlöscher“ in seiner Replik die inhaltliche Kritik ad absurdum führt.

Ebenfalls kritisiert die Fanhilfe, dass Hannover 96 über zwei speziell geschulte Fanbeauftragte, sowie den Kooperationspartner Fanprojekt Hannover e.V. verfügt, deren fachmännische Einschätzung weder bei der Kritik an der Stabfahne noch bei der Diskussion über die Gesänge in Wolfsburg zur Meinungsfindung herangezogen wurde.

Mit großem Erschrecken hat die Fanhilfe Hannover außerdem das mangelhafte Demokratie- und Rechtsverständnis von Herrn Kind zur Kenntnis genommen. Forderungen Personen bestrafen zu können, ohne dass man ihnen ein schuldhaftes Verhalten nachweisen kann, sind nicht nur nicht haltbar, sie sind schlicht erbärmlich.

Die Fanhilfe Hannover ermahnt die Verantwortlichen daher mit aller Deutlichkeit, die Diskussionen um Fanbelange sachlich zu führen und dabei Kontakt zur Fanszene zu suchen.

Fanhilfe Hannover, 05.09.2012                            

Dienstag, 7. August 2012

Anmeldeformular online

Unter dem Punkt "Spenden" findet ihr ab sofort das Anmeldeformular. Für 25 Euro im Jahr oder 2,50 Euro im Monat erhaltet ihr das Stimmrecht. Das Formular kann ausgefüllt an unsere E-Mail Adresse geschickt werden oder ihr gebt es bei Heimspielen am UH-Stand im Zwinger ab. Dort gibt es auch blanko Exemplare des Formulars.

Jeder Unterstützer hilft und auch kleinere Spenden in die Box am UH-Stand sind jederzeit willkommen.

Freitag, 13. Juli 2012

Pressemitteilung

Pressemitteilung zur Sicherheitskonferenz am 17.07.2012 in Berlin

Die Fanhilfe Hannover warnt anlässlich der Sicherheitskonferenz am 17.07.2012 in Berlin vor einem unverhältnismäßigen Eingriff in Bürgerrechte und einer unsachlich geführten Kampagne gegen Fußballfans.

Ein Anstieg von Gewalt in Fußballstadien, sowie auf den An- und Abreisewegen besteht nicht und geht auch nicht aus dem letzten Bericht der ZIS (Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze bei der Polizei) hervor.
Aus den letzten drei Jahresberichten der ZIS, ist sogar ein deutlicher Rückgang sicherheitsbeeinträchtigender Ereignisse zu erkennen.

Die Zahl der eingeleiteten Strafverfahren sank von 6.030 (2008/09) über 6.043 (2009/10) auf 5.818 in der Saison 2010/11.

Die Zahl freiheitsentziehender Maßnahmen (strafprozessuale Festnahmen und polizeirechtliche Ingewahrsamnahmen) gegen Fußballfans sank von 9.174 (2008/09) über 6.784 (2009/10) auf 6.061 (2010/11).

Die Zahl der Einsatzstunden der Polizei sank von etwa 1,525 Millionen (2008/09) über 1,217 Millionen (2009/10) auf 1,122 Millionen (2010/11).

Die einzige Kennziffer, die einen Anstieg zu verzeichnen hatte, war die Zahl der Verletzten: sie stieg von 579 (2008/09) über 784 (2009/10) auf 846 (2010/11). Hierzu ist aber anzumerken, dass die polizeiliche Statistik leider nicht einzeln aufführt, wie viel dieser Personen durch Polizeieinsätze verletzt wurden. Ein erheblicher Teil des Anstiegs der Verletztenzahlen dürfte auf den vermehrten Einsatz von neuartigen (sehr groß dimensionierten und weitreichenden) Reizstoffsprühgeräten zurückzuführen sein. Diese führten unter anderem am 23.10.2011 im Rahmen der Bundesligapartie Hannover 96 – FC Bayern München zu 36 Verletzten Fans während eines Polizeieinsatzes im Niedersachsenstadion.

Darüber hinaus ist die Zahl der Besucher von Erst- und Zweitligaspielen in den vergangenen zehn Jahren um ca. 6 Mio. pro Saison angestiegen. Gerade der Rückgang von Freiheitsentziehungsmaßnahmen durch die Polizei zeigt deutlich, dass keine steigende Gewaltbereitschaft besteht, sondern sicherheitsrelevante Ereignisse rückläufig sind. Dies gilt umso mehr, als in den vergangenen Jahren die Präsenz an Polizeikräften und Videokameras massiv verstärkt wurde. Die Anzeigehäufigkeit steigt somit auch ohne vermehrt auftretende Straffälligkeit.

Die Fanhilfe Hannover kritisiert zudem die Auswahl des Teilnehmerfelds der am kommenden Dienstag anberaumten Sicherheitskonferenz. Neben 54 Vertretern der Lizenzvereine aus den ersten drei Fußballligen, sowie Entscheidungsträgern aus Politik, DFB und DFL, sind keine Vertreter der bundesweit agierenden Fanverbände/Interessengemeinschaften der Fans eingeladen worden. Bereits zu Beginn des Jahres hatten zahlreiche Vertreter aus den entsprechenden Gremien die viel zitierte Kommunikationsbreitschaft im Rahmen des Fankongresses in Berlin vermissen lassen. Dennoch begrüßt die Fanhilfe Hannover die Entscheidung der Fanverbände ProFans, BAG, Unsere Kurve und der Interessengemeinschaft der Fananwälte, weiterhin Gesprächsbereitschaft zu singalisieren und im Anschluss der Sicherheitskonferenz in unmittelbarer Nähe eine Folgeveranstaltung abzuhalten, zu der alle Vertreter der Sicherheitskonferenz, sowie der Presse herzlich eingeladen sind. Die Fanhilfe Hannover sieht die Kommunikation miteinander, statt „übereinander“ als elementaren Bestandteil einer sachlichen Diskussionsbasis zwischen Fans und Verantwortlichen.

Ansprechpartner und eine gesonderte Pressemitteilung zu der Folgeveranstaltung am 17.07.2012 in Berlin entnehmen Sie dem Anhang (Verweis auf die Pressemitteilung von ProFans: Sicherheitsgipfel wieder ohne Fans - Fans aber weiter gesprächsbereit. Link )

Fanhilfe Hannover, 13.07.2012

Mittwoch, 11. Juli 2012

Es tut sich was...

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es geht voran. Die Seite hier wurde wieder etwas aktualisiert. Ihr findet nun rechts in der Spalte unsere Satzung, das Impressum und als Kontaktmöglichkeit unsere E-Mail Adresse. Weiterhin gibt es die Rubrik "Bisherige Erfolge", die laufend aktualisiert werden wird. Unter "Hilfestellung bei Rechtsstreitigkeiten" lest ihr nochmal allgemeine Informationen, wie unsere Hilfe konkret aussieht.

Wir sind natürlich noch lange nicht am Ende und haben noch einige Sachen und Ideen parat. Bis zum Saisonstart wird sich hier also noch einiges tun.

Mittwoch, 7. März 2012

Start

Herzlich willkommen auf der Informationsplattform der Fanhilfe Hannover.
In Kürze startet unter dem Namen ein bisher einzigartiges Projekt in der Fanszene Hannover.

Immer wieder geraten Fans rund um Fußballspiele in Situationen, die im Nachgang einer juristischen Aufarbeitung bedürfen. Nicht selten fehlt es den Betroffenen aber an finanziellen Mitteln, um feststellen zu lassen, dass sie nicht nur Recht haben, sondern um viel mehr auch sicherzustellen, dass sie dieses auch bekommen. Die Fanhilfe hat sich zum Ziel gesetzt, sich dieser Herausforderung anzunehmen. Die Idee einer Fanhilfe bestand bereits seit einigen Jahren und wurde in einem Kreis von ungefähr 50 organisierten Personen der aktiven Fanszene gelebt. Zahlreiche unrechtmäßige Präventivmaßnahmen und Stadionverbote konnten bereits in dieser kurzen Zeit mit unserem Rechtsbeistand aufgehoben werden. Teilweise haarsträubende Details über den Umgang mit sensiblen Daten von unschuldigen Fans und daraus resultierende Maßnahmen kamen durch die intensive Aufarbeitung mit unserem Rechtsanwalt dabei ans Tageslicht. Relativ schnell verfestigte sich dabei der Gedanke, dieses bewährte Modell auch massenkompatibel für alle Fans in der Fanszene zugänglich zu machen.
Mit einem monatlichen Beitrag oder einer einmaligen Spende pro Kalenderjahr könnt Ihr mithelfen die anfallenden Kosten im Gedanken einer starken schwarz-weiß-grünen Solidargemeinschaft mit zu tragen und darüber hinaus für alle Fans ein Stück weit Fanpolitik selbst zu gestalten. Vielleicht profitiert Ihr sogar einmal selbst von diesem Angebot. Klar ist dabei natürlich, dass die Mitgliedschaft keinem Freifahrtschein gleichkommt; wir finanzieren niemandem den Rechtsbeistand, der bewusst gegen das Gesetz verstoßen hat. Viel mehr geht es uns um Fälle übergeordneter Bedeutung, also das Hinterfragen von Repressalien, den Umgang mit von der Polizei erhobenen Daten, eventuellem Fehlverhalten von Beamten und Unrechtmäßigkeit von Maßnahmen. Ein gewähltes Gremium aus fünf Vertretern der Fanhilfe, sowie ein beratener Rechtsbeistand entscheiden dabei über den Einsatz der Mittel unter Abwägung der Erfolgsaussichten in jedem Fall. Nur bei einer einstimmigen Entscheidung wird der geprüfte Fall im Anschluss auch weiter verfolgt. Hierbei nutzt die Fanhilfe Hannover auch Synergieeffekte durch den regelmäßigen Kontakt zu ähnlichen Interessenverbänden wie dem Fanrechtefonds oder dem Netzwerk der Fananwälte. Derzeit ist die Fanhilfe Hannover in drei Verfahren tätig, die in den kommenden Monaten vor unterschiedlichen Instanzen verhandelt werden. Über den Ausgang der Verfahren, sowie den Hintergründen werden wir hier und über Pressemitteilungen informieren.
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