Fanhilfe Hannover wehrt sich gegen
Falschdarstellung
Über 400 Fans, die zum Auswärtsspiel ihrer Mannschaft in Bremen anreisen wollten, wurden am Freitag den 01.02.2013 über Stunden in polizeilichem Gewahrsam gehalten. Eine Rechtsgrundlage bestand dafür nach Ansicht der Fanhilfe Hannover nicht.
Fakt ist, dass 434 Bahnreisende Fußballanhänger am Bahnhof Achim den
überfüllten Regionalzug verließen um mit einem späteren Zug die Reise nach
Bremen fortsetzen zu können. Die eingesetzten Polizeibeamten hinderten die Fans
daran zunächst nicht, bildeten jedoch Sperren. Aus bisher ungeklärten Gründen
fuhr der Anschlusszug wider Erwarten nicht in den Bahnhof Achim ein.
Aus den Reihen der Fans wurden auf dem Bahnsteig zwei Knallkörper gezündet. Die Fans wirkten daraufhin per Megaphon auf ihre Mitreisenden ein, dieses gefährliche Verhalten zu unterlassen. Darüber hinaus verhielten sich die Fans trotz der ungeklärten Situation absolut friedlich. Ein Seitengleis wurde lediglich von einzelnen Fans zum Verrichten der Notdurft überquert, da Beamte der Polizei einen Zugang zu einer Toilette während des kompletten Aufenthalts in Achim verhindert hatten.
Aus den Reihen der Fans wurden auf dem Bahnsteig zwei Knallkörper gezündet. Die Fans wirkten daraufhin per Megaphon auf ihre Mitreisenden ein, dieses gefährliche Verhalten zu unterlassen. Darüber hinaus verhielten sich die Fans trotz der ungeklärten Situation absolut friedlich. Ein Seitengleis wurde lediglich von einzelnen Fans zum Verrichten der Notdurft überquert, da Beamte der Polizei einen Zugang zu einer Toilette während des kompletten Aufenthalts in Achim verhindert hatten.
Die Begehung von zwei Ordnungswidrigkeiten veranlasste die Polizei dazu gegen
alle anwesenden Personen ein Betretungsverbot für die Stadt Bremen
auszusprechen, sowie diese nach Hannover zurückzuführen.
Auch hier verhielten sich die Fans weiterhin friedlich und warteten mehrere
Stunden auf dem zum Großteil unüberdachten Bahnsteig.
Beim Einsteigen in den bereitgestellten Regionalexpress kam es zu vereinzelten
Rangeleien mit der Polizei, unter anderem da zu Beginn nicht alle Wagen
freigegeben wurden weshalb es zu einer Überfüllung einzelner Wagen kam und ein
weiteres Einsteigen nicht möglich war. Unter massiver Anwendung körperlicher
Zwangsmaßnahmen verbrachten die Einsatzkräfte die Fans in den Zug. Im
Hauptbahnhof Hannover wurden die Personalien aller 434 mitgereisten Fans
aufgenommen. Diese Maßnahmen zogen sich bis in die frühen Morgenstunden des Sonnabends
hin. Während der gesamten acht Stunden, die Fans befanden sich nun schon seit
18 Uhr in Gewahrsam der Polizei, bestand keine Möglichkeit sich mit Getränken
oder Essen zu versorgen. Die Maßnahmen der Polizei wurden per Lautsprecher
angekündigt, eine Rechtsgrundlage wurde dabei nicht genannt.
Aus Sicht der Fanhilfe Hannover ist das Einsatzverhalten der Polizei als
überzogen und teilweise rechtswidrig anzusehen. Über 400 Fans wurden aufgrund
von zwei Ordnungswidrigkeiten über Stunden festgehalten und in ihren Rechten
jenseits jeglicher Verhältnismäßigkeit massiv eingeschränkt. Trotz fehlender
Kommunikation über den Grund der Maßnahmen verhielt sich der überwältigend
große Teil der Fans absolut friedlich. Erschwerend kommt aus Sicht der Fanhilfe
Hannover hinzu, dass zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit bestanden hätte sich
räumlich von dem Werfer der Knallkörper zu distanzieren, da dies in einem
polizeilichen Kessel geschah.
Erschrocken zeigt sich die Fanhilfe Hannover über die Falschdarstellung in den Pressemitteilungen der Bundespolizei, über welche scheinbar versucht werden soll, die völlig überzogenen Eingriffe in die im Grundgesetz verankerte Bewegungsfreiheit im Nachhinein zu legitimieren.
Die Fanhilfe Hannover prüft nun rechtliche Schritte einzuleiten. Augenzeugen und Betroffene werden gebeten sich mit der Fanhilfe Hannover in Verbindung zu setzen.
Fanhilfe Hannover, 03.02.2013